Haushaltsmittel selbst herstellen

Waschmittel selber machen

Waschmittel selbst herstellenSeit einiger Zeit fällt uns auf, dass unsere Wertstofftonne immer schneller voll wird. Also mehr Verpackungsmaterial als in den Vorjahren anfällt, trotz vieler Einkäufe in Naturkostläden und unverändertem Einkaufsverhalten. Außerdem achten wir seit geraumer Zeit darauf, Plastik zu vermeiden und alternatives Verpackungsmaterial - wo es denn möglich ist - zu bevorzugen.

Einen Teil unserer Kosmetik und Körperpflegeprodukte stellen wir seit vielen Jahren selbst her und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Auch um Palmölprodukte zu vermeiden, was ja nicht immer ganz einfach ist.

Bei Spül- und Waschmitteln haben wir beim Kauf zwar immer auf die Inhaltsstoffe geachtet, aber nun ist es an der Zeit auch die Verpackung und den Preis kritisch zu betrachten.

Deshalb haben wir uns im Internet nach Waschmitteln zum Selbermachen umgeschaut und einige Beiträge dazu gefunden. Die angegebenen Zusammensetzungen haben wir ausprobiert und variiert mit folgendem Ergebnis, mit dem wir inzwischen gute Erfahrungen gemacht haben:.

Für die Normalwäsche (Baumwolle, Leinen usw.)

500 ml kalkarmes kochendes Wasser

2 EL Kaiser Natron (Backnatron bzw. Kaisernatron wandelt sich beim Erhitzen in heißem Wasser in Waschsoda um)

15 g Kernseife oder 100 ml konzentrierte Flüssigseife (Schmierseife)

500 ml kalkarmes kaltes Wasser

Nach Belieben 1-2 Tropfen ätherisches Öl

Kaiser Natron und Flüssigseife in das kochende Wasser einrühren und umrühren bis es sich aufgelöst hat. Bei Verwendung von Kernseife muss diese zuerst kleingeraspelt werden. Anschließend in eine Glasflasche abfüllen und abkühlen lassen. Nach ca. 1 Stunde mit weiteren 500 ml kalkarmen Wasser aufgießen. Da sich die Seife absetzt, vor dem Gebrauch kräftig schütteln und nach Bedarf 1-2 Tropfen ätherisches Öl, z. B. Bio Limettenöl für einen frischen Duft, hinzugeben. Wobei letzteres nicht notwendig ist. Die Wäsche riecht nach dem Waschen auch ohne ätherische Öle frisch. Wenn Sie ätherische Öle verwenden möchten, so setzen Sie diese immer erst kurz vor dem Waschen hinzu, da ätherische Öle leicht flüchtig sind.

Hinweis: Bei dieser Rezeptur ist der Zusatz von Waschsoda nicht notwendig, da sich - wie im Rezept bereits angegeben - das Kaisernatron durch das kochende Wasser in Waschsoda umwandelt. Quelle u. a.: www.chemieunterricht.de.

Waschmittel für Woll- und Seidenwäsche

Für die Woll- und Seidenwäsche (tierische Fasern) kann das oben beschriebene Waschmittel nicht verwendet werden, da die tierischen Fasern durch das entstandene Waschsoda aufquellen. Bei empfindlichen farbigen Stoffen ist ebenfalls Vorsicht geboten. Für empflindliche Wäsche und alle tierischen Fasern reicht es entweder aus, mit Waschnüssen zu waschen, oder mit Kastanien (spart Transportwege). Die Kastanien werden dazu frisch gesammelt, klein geschnitten und im Mixer (mit einer kleinen Menge ausprobieren, ob der Mixer dafür geeignet ist) in kleine Stücke gehackt.. Danach im Backofen trocknen. Die Kastanienstücke sollten so klein sein, dass sie sich gut trocknen lassen, um Schimmelbildung zu vermeiden, aber dennoch so groß, dass sie sich noch gut in einem Sieb auffangen lassen, damit nichts davon in die Waschmaschine gelangt.

Um Energie zu sparen, können die Kastanien, z. B. nach dem Kuchenbacken, mit der Restwärme getrocknet werden. Am Abend vor dem Waschen wird eine Handvoll Kastanien mit 500 ml kaltem und kalkarmen Wasser in einem Schraubglas angesetzt und über Nacht stehen lassen. Vor dem Waschen kurz durchschütteln und die Kastanien absieben. Die Flüssigkeit danach wie gewohnt in die Waschmaschine geben.

Tipp: Wenn Sie nicht gleich alle gesammelten Kastanien verarbeiten möchten oder wenn Sie zu Hause noch ältere Kastanien haben, die eingetrocknet sind (dürfen keine Spuren von Schimmel aufweisen), so können Sie die benötigte Menge vor dem Gebrauch in Wasser einweichen. Danach lassen sie sich wieder gut teilen. Werden die Kastanien gleich verbraucht, so reicht es aus, diese zu vierteln. Darauf achten, dass die ganzen Kastanien trocken und luftig aufbewahrt werden.

Zu Kaisernatron:

Kaiser Natron (Backnatron) ist ein Natriumbicarbonat bzw. Natriumhydrogencarbonat. Beim Erhitzen zersetzt sich Natron, wobei sich Natriumcarbonat (Waschsoda) bildet - hier beim Herstellen des Waschmittels durch das Übergießen mit kochend heißem Wasser. Natron (Kaisernatron) wird auch für Backpulver verwendet. Hierbei entstehen beim Erhitzen Gase, die den Teig aufgehen lassen. Kaisernatron ist alkalisch und kann somit auch eine basische Ernährung unterstützen, z. B. als Badezusatz zusammen mit einer Packung Salz aus dem Toten Meer. Zudem bindet Kaisernatron Gerüche, weshalb ein Zusatz von ätherischen Ölen bei obigem Waschmittelrezept nicht notwendig ist. Die Eigenschaft der Geruchsbindung kann man sich auch beim Desodorieren bei Schweißgeruch zunutze machen, indem man es in Schuhe streut. Kaisernatron bindet zudem die härtebildenden gelösten Calcium- und Magnesium-Salze im Wasser und kann daher als Enthärter eingesetzt werden.

Und noch ein kleiner Hinweis: Alle Bestandteile von Kaisernatron sind in gelöster Form in unserem Blut enthalten.

Wie Natron für die Zahngesundheit eingesetzt werden kann, wird hier beschrieben.

Zu Kernseife bzw. Flüssigseife:

Bitte achten Sie darauf, dass die Seife kein Palmöl enthält. Palmöl ist mit ein Grund, weshalb die Regenwälder niedergebrannt bzw. abgeholzt werden, da die Nachfrage der Hersteller nach Palmöl aufgrund des günstigen Preises immer mehr steigt, dieses in immer mehr Produkten verwendet wird und somit einen immer interessanter werdenden Wirtschaftsfaktor darstellt. Auch Bio-Palmöl macht hier keine Ausnahme, denn auch durch die Verwendung in Bio-Produkten wird die Nachfrage erhöht. Zudem hat "Rettet den Regenwald e. V." auch bei Produzenten von Bio-Palmöl Rodungen,und Landvertreibung festgestellt.

Statt artenreicher Regenwälder erzeugt die Produktion von Palmöl Monokulturen mit Ölpalmen, für die nicht nur die Tierwelt immer mehr zurückgedrängt wird und immer mehr Tierarten aussterben, sondern auch die einheimische Bevölkerung vertrieben wird. Mehr Informationen dazu bei Rettet den Regenwald.

Informationen zu den gesundheitlichen Aspekten von Palmöl in Lebensmitteln erhalten Sie u. a. über die Kampagne ZeroPalmöl des SAVE Wildlife Conservation Fund. Auch diese Kampagne verweist darauf, dass es kein Öko-Palmöl gibt. Die gesundheitlichen Bedenken gegen Palmöl in Bezug auf Glycidyl-Estern werden auch von Experten der EU-Lebensmittelbehörde Efsa bestätigt. Diese warnen vor Glycidyl-Estern, die in verarbeitetem Palmöl zu finden sind. Laut Efsa wirken diese genotoxisch und karzinogen.

Hinweis: Die Links bei Kaiser Natron und Waschnüssen zeigen die Bezugsquellen an.

Foto: © picjumbo.com

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