Sie können alle Ernährungsempfehlungen auswendig aufsagen? Sie wissen, wie es geht, haben es aber mit der Umstellung noch nicht geschafft? Sie nehmen sich vor, weniger zu essen, keine Schokolade mehr zu naschen oder vor dem Fernseher nur noch Karotten zu knabbern. Es klappt nicht?
Ernährung wird eben nicht nur durch den Kopf gesteuert, die Psyche spielt dabei eine sehr große Rolle. Vielleicht haben Sie schon von klein auf gelernt, dass Süßigkeiten vermeintlich über Sorgen hinweg helfen oder gar eine Belohnung sind?
Wodurch wird das Essverhalten geprägt?
- Geschmack, Hunger
- Ökonomische Bedingungen
- Gewohnheit, Verträglichkeit
- Emotionale Wirkung
- Angebotslage
- Schönheitsansprüche
- Kulturelle, traditionelle Bedingungen
- Soziale Gründe, Statusbedingungen
- Gesundheits- und Fitnessüberlegungen
Welche Faktoren prägen die Psyche?
- Kontakt mit Speisen
- Bestimmte Mangelzustände
- Übelkeit, Krankheit
- Koppelung einer Speise mit bestimmten Erfahrungen
Eltern machen bei der Erziehung häufig den Fehler und benutzen die Ernährung dabei als Machtmittel. Brave Kinder bekommen ein Eis oder Süßigkeiten und böse Kinder müssen ohne Essen ins Bett. Tja und als Erwachsene kommen dann die schlechten Ernährungsgewohnheiten zum Tragen, durch z. B. Übergewicht oder ernährungsbedingte Krankheiten. Wie kann nun aber das Ernährungsverhalten ohne Frust, sondern mit Lust verändert werden?
Natürlich ist es nicht das einfachste, seine altvertrauten Gewohnheiten über Bord zu werfen. Aber langfristig lohnt es sich, sich darum zu kümmern und ich kann Sie beruhigen: Geschmack ist trainierbar. Sie werden die lieb gewonnenen Sünden nicht vermissen, sogar denken: „Wie konnte ich früher nur...“
Eines darf beim Essen deshalb auf keinen Fall zu kurz kommen: Der Genuss! Keine Diät und kein Verzicht, lieber mehr essen – als hungern ist die Devise. Natürlich alles im richtigen Maß. Da kommt es bei der Aufnahme auf das Verhältnis der Nährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett an.
Da Sie wissen, wie eine gesunde Ernährung auszusehen hat, verändern Sie doch einfach mal einen einzigen Punkt, der Ihrer Meinung nach nicht gut ist. Z. B. täglich frisches Obst und Gemüse zu essen. Diesen Punkt setzen Sie bewusst einen Monat lang um, solange benötigt das Gehirn, diese Neuigkeit abzuspeichern und automatisch ablaufen zulassen. Manchmal dauert es länger, manchmal geht’s schneller, Sie werden es merken – gehen Sie mit sich und Ihrem Ernährungsverhalten einfach bewusster um. Da durch das Sport treiben das Gehirn immer gut durchblutet ist, kann die Umsetzung in Verbindung mit einem Bewegungsprogramm schneller gehen.
Denken Sie nicht ständig an Essen, sondern lenken Sie sich mit anderen Dingen ab. Sie sollten sich mindestens einmal am Tag so richtig satt essen, dann haben Sie nicht immer das Gefühl, dass Ihnen etwas fehlt. So können Sie mit der Zeit, Schritt für Schritt – ohne Verzicht – Ihre Ernährungsgewohnheiten optimieren.
Mehr Ernährungstipps und leckere Rezepte: www.sportandfood.de
Autorin: Dipl. oec. troph. Katrin Kleinesper
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