WHtR versus BMI
Laut einer Studie, die an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität mit über 11.000 Studienteilnehmern durchgeführt wurde, ist der WHtR (Waist to Height Ratio) als Index besser für die Bewertung gesundheitlicher Risiken geeignet, als dies der BMI (Body Mass Index) leisten kann. Durch Feststellen des Verhältnisses zwischen Taillenumfang und Körpergröße unter Berücksichtigung des Alters, hat dieses Messverfahren eine höhere Aussagekraft gegenüber dem BMI.
Der BMI macht beispielsweise keine Unterscheidung darin, wo sich die Fettpölsterchen befinden. Dies spielt jedoch eine entscheidende Rolle in Bezug auf die gesundheitliche Relevanz von Übergewicht, da besonders zu viel Bauchfett die Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes erhöht. Zudem kommt der Body Mass Index bei sehr muskulösen Menschen zu falschen Resultaten.
Den Waist to Height Ratio können Sie leicht selbst berechnen, indem Sie morgens nach dem Aufstehen nüchtern Ihren Bauchumfang direkt auf der Haut ohne Kleidung messen und zwar an der weitesten Stelle, ohne den Bauch einzuziehen. Atmen Sie vor dem Messen langsam aus. Den gemessenen Taillenumfang teilen Sie durch Ihre Körpergröße.
Sind Sie unter 40 Jahre, so sind Sie mit einem Wert von 0,40 bis 0,50 normalgewichtig, darüber übergewichtig und darunter untergewichtig. Übersteigen Sie den Wert von 0,56, so liegt eine Adipositas vor (Fettleibigkeit).
Bei über 50-jährigen Personen liegt das Normalgewicht bei Werten zwischen 0,40 und 0,60. Eine etwas korpulentere Statur ist in diesem Alter ganz natürlich. Wird der Wert von 0,66 überschritten, bedeutet das, dass Sie adipös sind und sich damit die Risiken für Folgekrankheiten erhöhen.
Bei Jugendlichen sollten die Werte zwischen 0,34 bis 0,45 liegen. Ab 0,46 liegt Übergewicht vor und ab 0,52 besteht Adipositas.
Sind Ihre Werte zu hoch und möchten Sie abnehmen, so achten Sie darauf, dass Sie Ihrer Gesundheit zu liebe, nicht zu schnell abnehmen. Also auf keinen Fall eine Crash- oder Hungerdiät durchführen. Beachten Sie, dass sich bei einer Hungerdiät Ihr Stoffwechsel verlangsamt, was das Abnehmen zusätzlich erschwert. Außerdem besteht die Gefahr, dass Sie Muskulatur statt Fett abbauen, wobei dies doppelt negativ ist, da Muskeln helfen Fett zu verbrennen und zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Von Ernährungsgesellschaften wird für ein gesundes Abnehmen empfohlen, ca. 500 Kalorien weniger pro Tag aufzunehmen, als Sie verbrauchen. Essen Sie dabei möglichst viel Rohkost in Form von Obst und Gemüse mit ausreichend Ballaststoffen.
Aber nicht nur die richtige Ernährung ist entscheidend für das Erreichen des Normalgewichts, sondern auch ausreichende Bewegung und nicht zu vergessen, die Entspannung und damit auch ausreichend Schlaf. Denn auch Stresshormone können Hunger auslösen und so zu Übergewicht beitragen.
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