Gesundheit

Die Pfefferminze sorgt für mehr, als nur für frischen Atem

Pfefferminze im MojitoDie Pfefferminze (Mentha piperita) gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Wirksame Inhaltsstoffe sind ätherische Öle (Menthol), Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide. Eingesetzt wird sie in Bonbons, Kaugummis, Lutschpastillen, Drops, Likören, Zahnpasten, Mundsprays und anderen Produkten, in denen sie ihre erfrischende Wirkung entfaltet. Aber auch in arzneilichen Formen.

Die echte Pfefferminze – auch Edelminze, Englische Minze oder Gartenminze genannt – hat ihren Ursprung in Europa und ist als (Zufalls-) Kreuzung entstanden. Als Mischling lässt sie sich nicht aus Samen, sondern nur vegetativ über Wurzelausläufer oder Stecklinge vermehren.

Durch die ätherischen Öle riechen ihre Blätter beim Zerreiben aromatisch nach Menthol. Die blassrosa bis lila gefärbten Blüten erscheinen von Juli bis September. Im Herbst sterben die oberirdischen Teile der Pflanze ab, um im Frühjahr wieder neu auszutreiben. 

Die Pfefferminze wird zur Herstellung von Produkten in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie und für Arzneimittel in vielen Ländern in Zuchtformen angebaut und kultiviert. Für Arzneimittel werden die getrockneten Blätter und blühenden Sprossspitzen verwendet. Die Gewinnung der Essenz erfolgt über eine Wasserdampfdestillation. Um den charakteristischen intensiv frischen Mentholgeruch des Pfefferminzöls zu bewahren, sollte es gut verschlossen kühl und dunkel aufbewahrt werden.

Die Pfefferminze als Heilpflanze
Die Blätter der Pfefferminze sind als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft. Als eine der beliebtesten Heilpflanzen wurde sie 2004 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Sie bietet ein sehr großes therapeutisches Spektrum. Die wichtigsten wirksamen Inhaltsstoffe der Pfefferminze befinden sich im ätherischen Öl.

Krampflösend und schmerzlindernd bei Magen-Darm-Beschwerden
Pfefferminze hilft gegen Bauchkrämpfe und kann bei Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt werden. Sie regt die Verdauung und die Produktion der Gallenflüssigkeit an. Durch die krampflösenden und schmerzstillenden Fähigkeiten entfaltet sie ihre positiven Wirkungen auch bei krampfartigen Menstruationsbeschwerden. Frauen schätzen sie daher bei Zyklusstörungen.

Befreiung der Atemwege bei Erkältungskrankheiten
Die antimikrobielle, antivirale und entzündungshemmende Eigenschaft der Pfefferminze kommt uns insbesondere während der nasskalten Jahreszeit bei grippalen Infekten wie Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit zu Gute. Pfefferminzöl wirkt zudem beruhigend. Das ätherische Öl der Pfefferminze ist außerdem hilfreich bei Entzündungen der oberen und unteren Atemwege wie Nasennebenhöhlenentzündungen und Bronchitis, da es den Schleim löst und für einen besseren Abtransport sorgt und somit die Atemwege befreit. Dazu kann das hochverdünnte Pfefferminzöl inhaliert werden. Dosierung: 3-4 Tropfen in heißem Wasser. Bei Schlafstörungen werden die Pfefferminzblätter in Form von Teeaufgüssen verwendet.

Entzündungshemmende Eigenschaft auch gut bei Gingivitis
Bedingt durch die Abtötung von Keimen im Mund- und Rachenraum beugt Pfefferminze der Bildung von Plaque vor und hilft somit Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) zu vermeiden. Pfefferminzöl fördert zudem den Speichelfluss, was zusätzlich zur Reinigung des Mund- und Rachenraums beiträgt. Aufgrund dieser positiven Qualitäten kommt es häufig in Zahncremes und Mundspülungen zum Einsatz.

Muskelschmerzen und rheumatische Beschwerden
Äußerlich durch Einreibungen kann Pfefferminzöl - am besten in Kombination mit Eukalyptus- und Rosmarinöl - bei Gelenkbeschwerden, Neuralgien und rheumatischen Beschwerden eingesetzt werden. Auch bei Muskelkater zeigt es seine positive Wirkung.
Linderung bei Spannungskopfschmerzen

Beim Einmassieren in die Haut entwickelt Pfefferminzöl einen erfrischenden und kühlenden Effekt. In einer randomisierten und Placebo-kontrollierten klinischen Doppelblindstudie wurde belegt, dass ähnlich wie bei Paracetamol das Öl der Pfefferminze durch Einreiben von Stirn und Schläfe mit einer zehnprozentigen alkoholischen Lösung Spannungskopfschmerzen lindert. Untersucht wurden 41 Kopfschmerz-Patienten zwischen 18 und 65 Jahren. Die Wirkung setzte bereits nach 15 Minuten durch eine signifikante Reduzierung der Kopfschmerzintensität ein. Nebenwirkungen wurden keine festgestellt. Pfefferminzöl erweist sich somit als eine gut verträgliche und kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Therapien.*) Die Wirkung bei Spannungskopfschmerz ist darüber hinaus durch das Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) als „medizinisch allgemein anerkannt“ akzeptiert. Zudem steigert die Pfefferminze die Konzentrationsfähigkeit.

Bei der Anwendung unbedingt beachten:
Pfefferminzöl, wie die meisten ätherischen Öle, nie unverdünnt anwenden. Bei äußerlicher Anwendung kann eine zu hohe Konzentration zu Hautreizungen führen und innerlich zu Magen-Darm-Beschwerden. Nicht angewendet werden sollte Pfefferminze bei einem Verschluss der Gallenwege, bei Gallenblasenentzündung oder Gallensteinen und bei schweren Leberschäden. Bei äußerer Anwendung sollte die Haut intakt sein. Nicht direkt auf Schleimhäute auftragen und unbedingt Augenkontakt vermeiden.

Säuglinge, Kleinkinder und Asthmatiker dürfen die ätherischen Öle der Pfefferminze nicht einatmen, da es zu Atemnot bzw. Asthmaanfällen kommen kann. Vorsicht auch bei Allergien.

Pfefferminze in der Küche
In der Küche findet die Pfefferminze in Soßen für Fleischgerichte, Fisch, Suppen, Gemüse und Salate Verwendung. Sie harmoniert insbesondere mit Tomaten und auch in Obstsalaten oder Quarkspeisen, sollte sie nicht fehlen. Insbesondere bei Nachspeisen ist ein Blatt der Minze das i-Tüpfelchen für die Garnierung. Die beliebteste Art Pfefferminze in der Küche einzusetzen, stellt jedoch die Darreichung als Tee dar.

Und zu guter Letzt
Die Pfefferminze dient außerdem der natürlichen Schädlingsbekämpfung. Gegen Mücken und Schnaken wird das Öl an den bevorzugten Stellen im Haus verteilt. Ebenso können muffig riechende Schuhe mit einigen Tropfen Pfefferminzöl „aufgefrischt“ werden.

*) Quelle: Göbel H, Fresenius J, Heinze A, Dworschak M, Soyka D.; Klinik für Neurologie, Christian-Albrechts-Universität, Kiel

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