- Anita Knöller
Die Künstlerin in mir
Franziska Hauser hat Kunst studiert. Da man aber von der Kunst so schwer leben kann und da Franziska sich mit ihrer künstlerischen Arbeit nicht vom „echten Leben“ entfernen wollte, hat sie nach einer Nebentätigkeit gesucht. Es sollte am besten eine Arbeit sein, mit der sie eine soziale Verantwortung übernehmen konnte.
Dann war es, als hätte nicht sie den Job gefunden, sondern als hätte der Job sie gefunden. Seit elf Jahren arbeitet sie als Persönlichkeitstrainerin an Grundschulen und Kindergärten.
Als sie von der Kunst doch leben konnte, wollte sie aber nicht mehr aufhören, mit dem Training, das zu einem festen Bestandteil ihres Lebens geworden war. Diesen Glückszustand, nach der Kursstunde, wenn sie leicht schwebend den Klassenraum verlässt, mit dem starken Gefühl, den Kindern eine gesunde Dosis Selbstbewusstsein mit gegeben zu haben, will sie nicht mehr missen.
„Fotografiere das was du liebst“ hatte der Fotografie-Professor zu ihr gesagt. Sie hat das ernst genommen und vor allem ihre Kinder beim Aufwachsen fotografiert. Dabei herausgekommen sind keine Portraits der Kinder, sondern das Portrait der eigenen Erinnerung an die Kindheit. Es sind viele traumhafte Landschaftsbilder entstanden und letztendlich war zu erkennen, dass es ein Gesamtwerk ergab.