Zur Vorbeugung von Karies, Mundgeruch und Zahnfleischentzündung
Zur Zahnpflege gehört: mindestens zweimal täglich die Zähne putzen, mindestens einmal täglich die Zahnzwischenräume mit einer Interdentalbürste und/oder mit Zahnseide zu reinigen und zusätzlich können Mundspülungen zum Einsatz kommen.
Das Ausspülen vor dem Zähneputzen hat den Vorteil, dass somit bereits schonend Rückstände von säurehaltigen Lebensmitteln, wie Zitrusfrüchten, entfernt werden, die den Zahnschmelz angreifen können.
Werden die Zähne gleich nach dem Verzehr von Obst oder anderen säurehaltigen Lebensmitteln mit Zahnbürste und Zahnpasta geputzt, so kann dies den Zahnschmelz schädigen. Die Mundspülung sorgt zudem für einen besseren und frischen Atem und hilft bei Zahnfleischentzündungen.
Zutaten für ein selbst hergestelltes Mundwasser:
150 ml stilles Wasser oder Leitungswasser (unchloriert)
20 Tropfen Calendula Urtinktur (Ringelblume)
5-8 Tropfen Echinacea Urtinktur (roter Sonnenhut)
5-8 Tropfen Ratanhia Urtinktur
10 Tropfen Propolis Tinktur (bei akuter Zahnfleischentzündung 20 Tropfen)
1 gehäufter Teelöffel Xylitol (Birkenzucker) oder Manuka Honig (nur mit Zertifikat)
1 Teelöffel Natron (optional)
Zur Vorbeugung von Zahnfleischentzündungen bietet es sich an, statt Wasser Salbeitee bzw. Eichenrindentee oder eine Mischung aus Salbei- und Thymiantee zu verwenden. Varianten sind Kamillen- oder Rosmarintee. Haben Sie keinerlei Füllungen oder Zahnersatz mit metallischen Stoffen, so können Sie statt Xylitol bzw. Manuka-Honig auch Salz ohne Rieselhilfen nehmen. Die Dosierung passen Sie am besten Ihren Geschmacksnerven an.
Zur Herstellung der Mundspülung verwenden Sie entweder ein Glas mit Schraubverschluss und schütteln alles gut durch oder Sie nehmen einfach ein Trinkglas, für das Sie einen passenden Deckel haben, und rühren alles mit einem Löffel gut um. Nehmen Sie auf jeden Fall ein Glasbehältnis und kein Plastik, da sich daraus unerwünschte Stoffe lösen können. Außerdem ist es unserer Umwelt zuliebe generell besser auf Plastik zu verzichten.
Mit dem Mundwasser spülen Sie ca. 3 Minuten und ziehen es dabei kräftig durch die Zahnzwischenräume, bevor Sie es wieder ausspucken.
Das Mundwasser sollte immer abgedeckt und innerhalb von einer Woche verbraucht werden. Bei Verwendung von ätherischen Ölen ist das Mundwasser immer frisch zuzubereiten, da sich diese sehr schnell verflüchtigen. Wenn Sie ätherische Öle zusetzen, wie beispielsweise Pfefferminzöl oder Teebaumöl, so sollten natürlich keine Allergien gegen diese Stoffe vorliegen. Und verwenden Sie ätherische Öle immer nur hochverdünnt, da sie in konzentrierter Form die Haut und Schleimhäute reizen können. Zudem sollten Sie darauf achten, ein so zubereitetes Mundwasser nicht zu schlucken.
Eine Alternative zur Verwendung von Mundwasser ist eine Mundspülung mit Öl oder auch Ölziehen genannt. Ölziehen und Mundspülungen mit Mundwasser können beispielsweise im Wechsel angewendet werden, morgens Ölziehen und abends mit Mundwasser spülen. Ölziehen hat zudem den Vorteil, dass die Zahnoberfläche sich schön glatt anfühlt und somit sich weniger Zahnstein bildet. Außerdem macht Ölziehen die Zähne weißer.
Sowohl Mundspülungen, als auch Ölziehen können gegen Mundgeruch helfen. Allerdings sollten Sie bei länger anhaltendem Mundgeruch durch einen Zahnarzt oder Arzt abklären lassen, wodurch dieser ausgelöst wird, um die Ursache zu beheben.
Was noch zu beachten ist:
Allgemein ist darauf hinzuweisen, dass eine ausreichende Mundhygiene notwendig ist, aber auch nicht übertrieben werden sollte, um die gesunde Mundflora zu erhalten. Das sind die nützlichen Mikroorganismen, die unsere Mundhöhle besiedeln und uns vor Krankheitserregern schützen. Bei zu stark wirkenden Mitteln können diese mit zerstört werden. Bei einer gründlichen Pflege morgens und abends reicht es zwischendurch in der Regel aus, den Mund kräftig mit stillem Wasser oder einem Teelöffel Xylit (Birkenzucker) - regt die Speichelproduktion an - auszuspülen oder Zahnpflegekaugummi, z.B. mit Xylitol, zu verwenden.
Zu den einzelnen Zutaten:
Calendula Urtinktur
Calendula (Ringelblume) hilft bei Entzündungen und Wunden im Mund und Rachenraum. Die Ringelblume hemmt und lindert Zahnfleischentzündungen und Entzündungen der Mundschleimhaut. Sie wirkt desinfizierend, abschwellend und fördert die Wundheilung. Calendula schützt zudem vor Infektionen und Vereiterung.
Echinacea Urtinktur
Der purpurfarbene Sonnenhut ist nicht nur bei Erkältungen angesagt. Durch seine antibakteriellen, entzündungshemmenden und schmerzstillenden Eigenschaften kann er auch äußerlich zur Wundheilung eingesetzt werden. Seine Inhaltsstoffe wirken zudem gegen Viren und tragen zur Gewebeerneuerung bei, indem sie die Gewebebildung aktivieren und die Widerstandskraft der Gewebe stärken.
Ratanhia Urtinktur
Für die Tinktur werden die getrockneten Wurzeln des Strauchs verwendet. Diese haben einen hohen Gerbstoffanteil. Dadurch wirkt die Urtinktur adstringierend und bietet Schutz gegen Krankheitserreger. Ratanhia wirkt entzündungshemmend und kann somit zur Vorbeugung von Zahnfleischentzündungen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum eingesetzt werden.
Propolis Tinktur
Propolis wurde mir von meinem Zahnarzt gegen Zahnfleischentzündung empfohlen. Propolis bekämpft die entzündungsverursachenden Krankheitserreger (Bakterien, Viren, Pilze) und fördert den Heilungsprozess. Propolis kann zudem, ähnlich wie die Gewürznelke, Zahnschmerzen bis zum Zahnarzttermin lindern. Beim Kauf von Propolis Tinktur oder Propolis Tropfen darauf achten, dass sich diese im Wasser lösen lassen, ansonsten ist sie für das Mundwasser ungeeignet.
Die Gesellschaft Tentorium, bekannt als Produzent von Apiphyto-Produkten, empfiehlt Propolis auf Wasserbasis, da hier die Inhaltsstoffe besser erhalten bleiben als bei alkoholischen Lösungen.
Xylitol
Xylitol oder Xylit wird auch Birkenzucker genannt. Er kann aus Birkenrinde oder Buchenrinde gewonnen werden. Manche (bzw. die meisten) Hersteller gewinnen Xylitol aus Mais. Auch für diese Produkte wird häufig der Begriff "Birkenzucker" verwendet, so dass dies kein Hinweis auf die Herkunft ist.
In Studien wurde gezeigt, dass Xylitol / Xylit Karies vorbeugt und die Mineralisierung des Zahnschmelzes unterstützt. Zudem kann es zur Vorbeugung von Parodontitis (Entzündung des Zahnbetts mit Folgen wie Zahnfleischbluten) dienen, da sich bei der Verwendung von Xylitol bzw. Xylit weniger Zahnbelag und Zahnstein bildet. Achten Sie beim Kauf von Xylitol möglichst darauf, dass es von der Birken- oder Buchenrinde hergestellt wurde. Wenn Mais verwendet wurde, sollte ausgeschlossen sein, dass es sich um Gen-Mais handelt.
Birkenzucker kann nicht nur in Mundspülungen verwendet werden. Es kann auch damit pur im Mund gespült werden, da es die Speichelbildung fördert. Hierzu reicht ein Teelöffel voll Xylitol in den Mund zu nehmen und damit durchzuspülen.
Eigene Erfahrungswerte: Ich verwende seit ca. 4 Jahren Birkenzucker in der oben beschriebenen selbst hergestellten Mundspülung und zudem als Zahnkaugummi und habe seither kein Zahnfleischbluten und keine Zahnfleischentzündung mehr.
Manuka Honig
Manuka Honig habe ich einen eigenen Beitrag gewidmet, da er viel mehr kann, als unsere Zähne zu schützen.
Natron (optional)
Natron wird häufig für Mundwasser empfohlen. Wenn, dann verwenden Sie nur reines, zusatzfreies Natriumhydrogencarbonat, also nicht das herkömmliche Backpulver in dem Beimischungen enthalten sind. Natron neutralisiert die Reste von sauren Lebensmitteln zwischen den Zähnen und kann somit Fäulnisbildung und Karies vorbeugen. Durch seine alkalischen Eigenschaften sorgt Natron für einen gesunden ph-Wert und hilft eine ausgeglichene Mundflora zu erhalten. Zudem hilft Natron gegen Mundgeruch, da es durch seine antibakterielle Wirkung die geruchsverursachenden Bakterien bekämpft und deren Wachstum hemmt. Natron wirkt zudem gegen Viren und Pilze.
Durch die Neutralisation von Säure kann Natron auch bei Sodbrennen angewendet werden. Innerlich sollte Natron jedoch nur in Akutfällen eingenommen werden, da es auch unsere Magensäure neutralisiert und somit die Verdauung behindern kann. Das ist besonders bei Menschen über 50 Jahren bedenklich, da ab 50 bei den meisten Menschen zu wenig Magensäure produziert wird und somit wichtige Nährstoffe verloren gehen. Zudem kann Sodbrennen auch die Folge davon sein, dass zu wenig Magensäure vorhanden ist. In diesem Fall ist Natron als Säureblocker kontraproduktiv. Weiter ist zu beachten, dass Natron nicht die Ursache beseitigt, sondern nur symptomatisch wirkt. Wer zu Sodbrennen neigt, sollte die Ursache durch einen Arzt abklären und behandeln lassen. Bei einer Übersäuerung (Azidose) sollte auf Dauer eine ausgeglichene Ernährung mit einem höheren Anteil von ca. 60% basenbildenden und einem geringeren Anteil von ca. 40% säurebildenden Lebensmitteln angestrebt werden.
Teebaumöl (optional und nur, wenn keine Unverträglichkeiten vorliegen)
Achten Sie darauf, dass Sie nur 100% naturreines Teebaumöl ohne Beimischungen und ohne synthetische Zusätze verwenden. Teebaumöl wirkt antibiotisch, antiseptisch und antimykotisch. Es zerstört daher Pilze, Viren, Bakterien und Parasiten. Aber Vorsicht: Teebaumöl kann Allergien auslösen und sollte nur hochverdünnt verwendet werden und keinesfalls bei Kindern.
Bildquelle: © panthermedia.net / Z Jan